210111 wo andere aufgehört haben, etwas zu wollen

meine gedanken beginnen oft da, wo viele aufgehört haben, dran zu glauben, dass hier ein gedanke noch weitergehen könnte.

dass ich mir überhaupt vorstellen kann, da zu beginnen, wo andere aufgehört haben, etwas zu wollen oder an etwas zu glauben, ist schon eigenartig. 
 
wahrscheinlich ist das eine selbstüberheblichkeit, die aus meinem notorischen unglauben resultiert, dass irgend etwas philosophisches je zu ende gedacht wurde. 
 
ich glaube an nichts außer daran, eines tages etwas zustandezubringen, was aus meinem herzen kommt, denn daran muss ich glauben.
 
seit gerade eben glaube ich nicht, dass das erst eines tages sein wird. nein, ich bringe jetzt etwas zustande. mein herz schlägt jetzt. 
 
mein bericht handelt allerdings von etwas, das völlig im nebel liegt. mitten in der nacht schlüpfe ich in meinen overall aus schaffell, ziehe meine gefütterten winterstiefel an und wandere hochmütig reflektierend und ziellos durch den winterlichen wald. 
 
meine reflexionen sind grausam und ungerecht, auch mir selbst gegenüber. ich fühle mich kleiner und kleiner werden und beginne in meinem warmen eisbärenkostüm zu schlottern.
 
aber selbst wenn ich euch nie etwas nennenswertes zuflüstern könnte, irgendwann wird licht zu euch hinüberschwappen. 
 
ja, genau so löst sich der nebel auf.

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