210129 zeugnis vom irdischen paradies des schriftstellers

jetzt fahre ich im auto ein paar stunden die autobahn gen norden. einerseits braucht es eine gewisse konzentration, sich sicher durch regen, nebel und enge baustellenspuren zu navigieren, andererseits fühlt sich der geist gelangweilt, weil das doch ein äußerst eintöniger roadmovie ist.
 
also denke ich -denn das ist, wie ihr schon wisst, mein dauerthema- erneut darüber nach, was in einem buch stehen würde, das mir wirklich gefällt. das für mich ein bisschen wie die unterhaltungspatrone aus >infinite jest< von david foster wallace ist, vermutlich jedoch diametral entgegengesetzten inhalts. 
 
also eben überhaupt keine unterhaltungspatrone sondern eine unendliche hier-und-jetzt-dauer-reflexion. ein tagebuch ohne tage, ohne zeit, atemlos alles aufstöbernd, was sich in mir und um mich herum findet.
selbst wenn es bisweilen ein schlecht zu beschreibendes nichts wäre. selbst wenn es an die grenzen dessen ginge, was überhaupt beschreibbar ist. selbst wenn sich diese suada so auf sich zurückwürfe, dass sich einem nur noch der vergleich mit einem schwarzen loch anböte. selbst wenn es an konjunktiven und vermutungen nur so wimmelte.
 
ich schriebe und schriebe, würde mich vollständig von den strudeln der gedanken erfassen lassen, dass selbst jeder elfenbeinturm-gedanke mit in die tiefe gerissen würde oder, nach oben in die leichtigkeit fliegend, auch das wolkenkuckuksheim keinen sinn mehr machte.
 
ein buch, das davon zeugnis gibt, wie sich jemand schon zu lebzeiten im paradies fühlt.

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