170326 der zitronenlecker #003: es gibt nur das hineinschlüpfen in etwas

170326 der zitronenlecker #003: es gibt nur das hineinschlüpfen in etwas

ein buch über haus und hof und die täglichen verrichtungen. vielleicht wird es ja das? ein zitronenlecker, der sich in seinem hauptberuf als hausmeister zu erkennen gibt. ein pottlecker, der noch einen zweiten dienstleistenden beruf ausübt, um seinen lebensunterhalt zu verdienen. 

neben dem lecken und schlecken gibt es hier eher dinge zu tun, die nichts mit oraler befriedigung zu tun haben. aber mit irgendeiner befriedigung auf jeden fall. und sei es nur, dass ich es hinbekomme, das vergebliche verlockend erscheinen zu lassen. unnötig oder nützlich, lassen wir doch alle kehrenden und wiederkehrenden tätigkeiten der schönheit dienen! und leuchten so aus, dass vor allem die ritualisierung leben wie literatur begehrenswert macht. ja, hier wie dort muss man sich über den sinn hinwegsetzen. es gibt keine bedeutung. es gibt nur das hineinschlüpfen in etwas. sonst verstummen wir vor dem alltag und einen text über ihn zu verfassen geht dann schon gar nicht.

irgendwo muss sie doch sein, die zitronensäure in meinem hirn, die diesen magischen zyklus in gang setzt, genügend chlorophyll zu produzieren, dass alle folgen möchten. dass ihr wisst, was ich meine.  ich bin kein biochemiker aber der herrgott kann doch nicht so gemein sein, mich zwar fühlen zu lassen, dass mit der grütze da oben mehr anzufangen wäre, es aber gleichzeitig verhindert. oder sagt er sich besser so, denn wehe, wenn sie losgelassen?

mir deucht, hier war's mal feucht, das kennt ihr, abgewandelt, von oben! mir deucht, ich muss mich am wort säure und der farbe gelb weiterhangeln. ohne an ein sonnenblumenfeld oder die gelbe gefahr zu denken. ich denke an zitronen und ameisensäure. ohne fleiß kein preis. 

und natürlich denke ich an die unendliche wiederkehr. 

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