170326 der zitronenlecker #005: eure gehirne sind wunderbar
warum schüttle ich den kopf? stimmt etwas nicht? merke ich, dass sich meine gedanken an der grenze zur verwirrtheit aufhalten und dass ich die kiefer aufeinander presse?.
ich könnte zur abwechslung eine zickzacklinie aus halbsätzen denken. unausgegorene halbgedanken, die mal rechts, mal links anstoßen. fragend und fragmentarisch. eigentlich mache ich das ja schon. vielleicht fehlt nur die konsequenz.
meine vernunft ist weg. geklaut. ich hab' sie mir geklaut. komm' nie mehr zurück, hörst du? welche vernunft auch. war da eine? aufgelöst. weg. endgültig rausgeschmissen. ohne geht alles besser. kurz und würzig sind die vernunftlosen gedanken. noch jemand mit? ich ab jetzt immer ohne. es bleibt ja keine wahl. überall vernunftloser morast. wie könnte sie bei mir wieder einziehen? freiwillig versinke ich mit. wer will schon auffallen.
man bemerkt ja die mühe, die ich mit diesem text habe, gar nicht. alles erscheint so flockig dahin-geschrieben und ihr werdet euch daraus bestimmt etwas vernünftiges zusammenbrauen.
eure gehirne sind wunderbar! ich muss mich gar nicht kümmern! wie die luft zum atmen saugt ihr einfach ein, was, wie und wann es euch gefällt. aber atmet, leutchen, atmet, sonst geht alles schief.
dennoch immer wieder diese zwecklosen fragen, die überall herumschwirren. was bezwecken sie denn? dass wir uns eher an gestern orientieren als auf morgen hoffen? gibt uns das gestern mehr stabilität, weil es das das wollen eindämmt?
die orientierung an gestern nimmt druck aus unserem leben, ist aber fade.
ich schlittere, müde wie ich von der maloche am abend bin, nahtlos in übergeordnete gedanken. ich wäge sie sorgfältig ab, um mich präzise und konzentriert zu fühlen. es gelingt nicht, weil das ziel zu vage ist. dabei meine ich, ein viel klareres ziel zu haben als die meisten. ich weiß nicht, ob ich mich täusche. das gefühl, in einem ganz anderen leben sein zu wollen, ist jedenfalls stark und präzise.
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