180118 hugo und das untier


180118 hugo und das untier

erinnerst du dich daran, hugo, wie du vor jahren ein befühlertes untier beherbergtest? zunächst zeigte es sich tintenblau und lammfromm, dann blich es aus und wurde unausstehlich. du hast vergeblich versucht, mehr über seine herkunft, seine gewohnheiten herauszufinden. nichts auf der welt ähnelte deinem ekligen gast.

du konntest das untier nicht wieder in das gesellige haustier verwandeln, das es, wie du vermutest, wohl einmal war.  es fraß, rotzte und spuckte und es ging an deine hausbar, um sch volllaufen zu lassen. die fühler erstarrten und starben ab. jetzt sah es aus wie ein riesiges seepferdchen. nachts stöberte es durch den keller und du fürchtetest um deine weinbestände. aber flaschen entkorken konnte es nicht. 

eines tages kam es aus dem keller nicht mehr zurück. du hast nicht nach ihm gesucht, nur sorgfältig die kellertür verriegelt. wahrscheinlich lebt es noch heute dort unten oder es ist verhungert. das ist nun viele jahre her. warst du seither je wieder im keller, hugo? dein wein wird immer besser. wollen wir uns nicht ein tröpfchen gönnen?

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