181211 darauf warten, dass etwas entscheidendes passiert

181211 darauf warten, dass etwas entscheidendes passiert

ich hatte vor einen paar tagen einen längeren text übers lachen geschrieben. als ich ihn durchlas, stimmte er mich alles andere als froh, also löschte ich ihn bis auf die vier ersten sätze wieder:

" ich lache bis mein zwerchfell nicht mehr kann. morgen lache ich weiter, bis es mir reicht. dann bin ich geheilt. ich lache über nichts und alles, über die mickrigkeit der anderen und über meine eigene".

hätte ich alles gelöscht, würde ich mich bald gar nicht mehr an den lach-text erinnern und für euch gäbe es diesen text hier auch nicht.  selbst wenn man viel in seinem leben wegwirft, sollte man immer ein klitzekleines erinnerungsstück davon behalten. ich bin absolut fürs wegwerfen, aber nicht fürs vergessen.

heute ist wieder nichts entscheidendes in meinem leben passiert, obwohl ich darauf wartete. natürlich weiß ich, dass genau deswegen nichts entscheidendes passiert: weil ich darauf warte. 

andererseits ist es auch nicht dramatisch, wenn die tage einfach so dahinplätschern.  nein, nicht ganz: täglich steigt die nervosität. und die erwartung, dass etwas entscheidendes passiert, wird praller und praller. 

auch das ist natürlich quatsch. es wäre vielleicht der fall, wenn ich meine meditations-praktiken nicht pflegte. dann frage ich mich allerdings sofort, warum man die warte-blase nicht platzen lassen soll. warum soll ich durch meditation die ganz natürliche dynamik in meinem leben flach halten?

oder ist hier ein denkfehler?  muss man vielleicht so fragen: " wie stelle ich es an, dass in meinem leben etwas entscheidendes passiert? und wie sieht dieses entscheidende denn aus?  kommen wir so der sache näher? ist das des pudels kern?

für mich wäre das entscheidende...ja was eigentlich? ich bin doch mit meinem leben ganz und gar zufrieden! es kann also nur heißen, dass dieses entscheidende von außen auf mich niederregnet: ein lottogewinn (aber dazu muss man ja erst einmal lotto spielen), eine unerwartete begegnung (will ich die wirklich?)...kurz und gut: man weiß nicht, woher das entscheidende kommt und man weiß noch weniger, was es entscheidet. also lassen wir das. irgendwann wird etwas entscheidendes passieren.

nur ob ich das noch erlebe?   

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