181213 rechenleistung und gefühle
rechenleistung wird nicht nur unserne gesunden menschenverstand ersetzen, sondern auch unsere gefühle steuern. das ist jetzt schon so. klicke wetter online und du hast den beweis.
am rande die mögliche frage, die mich vielleicht auf den obigen satz gebracht hat:
>kannst du denn genau beschreiben, was in dir vorgeht? das ist doch allerhand, nicht?<
manchmal geht hingegen beängstigend wenig in mir vor. ist das bei dir auch so? du sagst dir zwar, das kann doch nicht sein, dass in deinem geist und in deinen gefühlen so wenig passiert. wahrscheinlich ist da nur eine kleine blockade und du gehst mal zur massage oder auf eine party, dann wird's schon wieder.
oder ist es so viel, dass du die einzelnen inneren vorgänge einfach nicht mehr wahrnehmen kannst? ist es das, was die sogenannte reizüberflutung mit dir macht?
in guten momenten kristallisiert da etwas und du kannst einen brisanten inneren vorgang herauspicken. aber schon durch dieses isolierte betrachten wird alles verzerrt. ein gefühl in dir drin ist etwas durchaus anderes als der text, den du draus machst. denn jetzt beschreibst du ein gefühl wie einen gegenstand.
verzerrt wird alles erst recht, wenn du mit einem gestammel nicht zufrieden bist. wenn du wirklich einen bericht über einen aspekt deines innenlebens abliefern willst, der eine gewisse eindeutigkeit hat, der verstanden werden kann und der auch für andere nachvollziehbar ist, indem sie innerlich flüstern: >ja, genau<.
dennoch ist es ja immer einen versuch wert, über seelisches zu schreiben. denn wenn eine gefühlswelt in worte schlüpft, verliert sie zwar etwas eigentliches, gewinnt aber auch. nur so wird sie vermittelbar. ich kann euch hier nicht tief in die augen schauen und umgekehrt. und was wir in den augen des anderen finden...ach, da geht alles wieder von vorne los.
also sich doch mit wittgenstein verbünden und sagen: >wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen<?
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