181216 das drumherum ist immer das beste
....klingt wie ein nachtrag zu den 96 kapiteln von >das buch<, ist aber ein eigenständiger text:
immer wenn ich ans eingemachte gehen will, merke ich, dass es drumherum viel schöner ist. die eingeweide sind mir vertraut, obwohl ich sie nicht sehe, nur höre. ich höre magen und darm stöhnen, ach, der hat doch keine ahnung.
habe ich auch nicht, aber lass' mich doch ausreden, liebes magenknurren.
die eingeweide leiten mich wie magisch zu den weichteilen, von denen allerdings weiß ich einige liedchen zu singen. doch auch nach singen oder ausplaudern ist mir nicht, ich fliehe vom eingemachten ins drumherum und wenn ich mirs recht überlege, will ich raus, ganz weit weg; denn drumherum ist nicht weit genug weg für die perspektive, die ich suche.
aus gewohnheit gehe ich so nah ans eingemachte heran, dass mir die augen tränen, dass ich die nasenwurzel mit daumen und zeigefinger drücke und den ringfinger auf die nasenspitze lege. es nützt nichts. was ich über's eingemachte berichten will, entwischt.
ich hab's geschafft. bin jetzt ganz weit weg, genauer: hoch droben und schaue hinab auf mich.
mit dem blick eines raubvogels.
was sieht der da? ein würmchen, nichts von interesse, vielleicht eine maus?
mein raubvogel irrt, da bin ich sicher, doch weiß ich auch: auf maus reimt sich aus.
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