das buch: dreiundachtzig

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es scheint, als könnte ich die ganze nacht vor dem kaminfeuer dösen und immer mal wieder ein paar zeilen schreiben. hier ist ein guter platz zum einnicken doch ein schlechter, um zu schreiben. schon zweimal bin ich eingenickt.

ich bin sehr müde und freue mich darüber. ein merkwürdiger zustand. dabei bemerke ich, dass  meine nase nicht müde ist.  ich rieche meine baustellenkleider, die ich mir heute nicht wie sonst nach der arbeit sofort vom leib gerissen habe. so müde war ich da schon.

ich trinke vom blattgold- sekt, den ich für's risotto geöffnet hatte. trotz müdigkeit mache ich dies und das, bin dann zurück auf dem stuhl vor dem feuer und sofort tippen meine fingerchen, die von der baustelle noch gehörig dreckig sind, alles, was mir gerade einfällt. ich tippe auch, wenn mir nichts einfällt.    

der abnehmende mond geht im osten hinter ein paar kiefern auf. ich habe ihn gesehen, als ich vorher zum pinkeln rausging.  kein lüftchen rührt sich, doch für eine mittsommernacht ist es zu kalt. eigentlich will ich längst ins bett. dann kommt in letzter sekunde eine andere entscheidung: erst, wenn der blattgold-sekt aufgetrunken ist.

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