das buch: dreiunddreißig


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es gibt momente, da ist es besser, andere zu wort kommen zu lassen. jetzt grade ist so einer.
ich versuch's mal mit claire goll's  ich verzeihe keinem, eine stelle über james joyce:

...bei joyce scheitert der mensch in einem zu großen oder zu kleinen unisversum.  nie gelingt es ihm, alles zu sehen, alles zu verstehen; er verliert sich in der unermesslichkeit des wissens, und aus einem wassertropfen quillt die nächste unendlichkeit.
...eines tages versammelte er uns zur lesung von     finnegan's wake. er glaubte sich wohl auf einer opernbühne, denn er psalmodierte seinen text durch mehrere tonarten.  zweifellos hätte er sein ganzes talent  dafür gegeben, ein großer tenor zu werden.  diesen traum erfüllte er sich mit seinem letzten text.  die wortmarmelade, die er deklamierte, hielt ungefähr die mitte zwischen literatur und gesang.  ich hatte den eindruck, dass joyce sich über unsere verblüffung amüsierte.  wie bei einem abstrakten gemälde oder einem operntext gibt es in finnegan's wake nichts genaues zu verstehen.  der strudel verschlingt jegliche interpretation.  joyces genie vollendete sich in einer sublimen und spöttischen maskerade.


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