das buch: vierundachtzig

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das unbedeutende ist mir im gespräch zuwider, beim schreiben zelebriere ich es.  ich habe schon tausende unbedeutender zeilen geschrieben und ich bin stolz darauf.

ich beschränke mich bei den inhalten und bei der wortwahl. ich feile nicht lange herum. ich mag diese texte oder ich mag sie nicht. werde ich den von heute morgen morgen noch mögen? morgen ist  die stunde der wahrheit.

vermutlich höre ich auf zu schreiben, wenn das feuer so weit  heruntergebrannt ist, dass es nicht mehr heizt.  bevor ich wirklich friere, gehe ich ins bett.  

jetzt, ein paar tage später, geht es mit der konzentration wieder besser. aber nicht gut genug.  es fehlt der mut, etwas  am schopf zu packen.  alles könnte sich ungebührlich in die länge ziehen  mit einem echten inhalt. ich wüsste auch keinen kurzen und schmerzlosen zu entwickeln. viel inhalt würde mich aufwühlen und ich käme zu keinem rechten ergebnis.  ich würde zweifeln, welchen weg das thema einschlagen soll und ich würde damit enden, mich über das thema und gott und die welt lustig zu machen und säße wie ein begossener pudel vor meinem text und wüsste weder ein noch aus.  ich würde, wie jeden tag, abbrechen, ohne zu einem auch noch so kleinen ergebnis gekommen zu sein. genau so wie jetzt.

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