090510 bei rubini auf dem bett

 

090510 bei rubini auf dem bett



ich sitze in rubini's zimmer, das früher mal das zimmer von tante edel war, die einen großen druck von van gogh’s weizenfeld mit krähen über dem schreibtisch hängen hatte. tante edel war vikarin und fuhr einen orangenen nsu prinz. weil ich es bequem haben will, sitze ich auf rubini’s bett.

heute hängen hier nicht mehr die getupften schwarzen krähen sondern rubinis schildmützen, ein saxophon aus draht, eine pinwand, ein kalender. an der pinwand notizen, schlüssel...

es wäre nur eine dumme übung, alles aufzählen zu wollen, was es in rubini's zimmer zu sehen gibt.
die unordnung zu vermitteln, die hier herrscht, schafft eine aufzählung nicht.

ich sitze hier, weil es hier ein internetkabel gibt, das mich mit der grossen weiten welt verbindet.
ein gutes gefühl, leider nicht nachhaltig.

die kleider kratzen, liegen zu eng am körper.
ich sollte rausgehen, dem vogelgezwitscher lauschen.
oder mir die kleider vom leib reißen.
vielleicht sollte ich auch ganz einfach unter die dusche.

bei jedem anzeichen von ungeduld klicke ich den text weg, an dem ich gerade schreibe,
um ihn nie wieder fortzuführen.
der computer speichert sehr viele notizen, die in einer konzentrationsschwäche enden.
gestern in der nacht blieben mir zweimal die schweren hände auf der tastatur liegen und der computer schrieb lauter gleiche buchstaben. ich hätte die nicht löschen, sondern sie unter dem titel <der autor, der über seinem computer einschlief>, veröffentlichen sollen.

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