im moment bremst der lebenszug und ruckelt kaum noch vorwärts. woran mache ich dieses bild fest? daran, dass ich das quietschen der bremsen höre und weiß, dass es nicht etwa ein neuer tinnitus ist, der mir sonstwie aufs gemüt schlägt. es quietscht und ich bin halb happy. durchs zugfenster sehe ich neue blühende landschaften, eine ländliche utopie. >hallo gutmensch, was siehst du denn da für'n kitsch?<
erstens mag ich nicht, dass gutmenschen verachtet werden, gottseidank ist das inzwischen aus der mode. zweitens möchte ich, dass der zug vollends anhält, ich aussteige, quasi zum zweiten mal in meinem leben, und zunächst mal einen gemüsegarten anlege. dann wäre ich wohl ganz happy.
das bild des bremsenden, dann anhaltenden zuges ist schlecht. aber auch eine weiche würde es nicht viel besser machen. zum teufel mit den bildern!
was bedeutet dieses 70er-jahre-wort >aussteigerIn< 2021? jedenfalls etwas sehr viel konkreteres als damals. der >club of rome< winkt nicht mehr wie damals mit dem zaunpfahl aus der ferne: wir sind mitglieder geworden.
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