twenty-one-bonbon und was zu murakami

 

liebe januaria,
 
wünsche dir viel genuss beim lutschen des twenty-one-bonbons! du hast sicher schon gemerkt, dass es nach süden und lavendel schmeckt und momentan klebt’s vielleicht in deiner tasche frei nach nina.
 
sitze hier in der abendsonne, die durch den glaserker reinscheint und mich blendet, dass ich kaum den bildschirm sehe, weswegen ich mich jetzt ein bisschen weggerückt habe und sich so die sonne hinter einem baumstamm versteckt, was nicht nachhaltig besserung bringt, das weiß ich, weil sich die erde dreht und die sonne nicht nur nach unten, sondern auch nach rechts wandert. 
 
du siehst, ich bin mal wieder von literatur beeinflusst, allerdings kriegst du es nicht so dicke ab wie ich in letzter zeit durch das 30-stündige hörvergnügen der >chroniken des aufziehvogels< von murakami.
ich will nicht behaupten, dass man dadurch zu einem anderen menschen wird, aber irgend etwas scheint sich in meiner wahrnehmung der welt seither auszudehnen.
 
dieses etwas schrumpft auch nicht dadurch, dass ich mich inzwischen in >kafka am strand< verbissen habe, nein, in gewisser weise dehnt sich dieses etwas sogar noch weiter aus.
ich kann weder das eine noch das andere buch wirklich empfehlen, es wäre das falsche wort. man kann etwas, zu dem man ein hassliebe-gefühl entwickelt, nicht empfehlen. gleichzeitig sind diese bücher stellenweise äußerst grausam und an anderen stellen wieder äußerst kitschig, aber vielleicht gelingt ja gerade durch diesen weitgefächerten mix so etwas wie tiefe. 
 
meine neugierde hat mich auch dazu getrieben, rezensionen über murakami anzuhören, was mir allerdings in der festigkeit meiner ansichten über seine schriftstellerischen qualitäten nicht weiterbrachte. immerhin: murakami bringt es fertig, dass es in einem tief drinnen enorm wühlt.
 

 

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